Wim Wenders zählt zu den herausragenden Persönlichkeiten der internationalen Film- und Fotokunstszene. Seine Werke verbinden Reisefreude, melancholische Motive und eine tiefe Liebe zur analogen Technik. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über das facettenreiche Werk von Wenders und seinen prägenden Einfluss auf das deutsche Kino.
Geboren 1945 in Düsseldorf, fand Wim Wenders seinen Einstieg in die Filmwelt eher zufällig. Ursprünglich wollte er Maler oder Musiker werden. An der Hochschule für Fernsehen und Film in München realisierte er mit „Summer in the City“ (1970) seinen Debütfilm, der bereits den poetischen und suchenden Stil erkennen ließ, der später sein Markenzeichen werden sollte. Schon in den frühen Roadmovies wie "Alice in den Städten" (1974) und "Im Lauf der Zeit" (1976) legte Wenders die Basis für sein einzigartiges Filmschaffen und setzte dabei dem deutschen Kino neue Maßstäbe.Mehr zum Porträt von Wim Wenders auf deutschland.de
Reisen ist ein zentraler Bestandteil in Wenders’ Filmen. Ob in „Paris, Texas“, „Der Himmel über Berlin“ oder dem erfolgreichen Dokumentarfilm „Buena Vista Social Club“ – stets sind es die Wege und Landschaften, die den Figuren Identität und Tiefe verleihen. Filme wie „Perfect Days“, der in Tokio gedreht wurde, zeigen Wenders’ Interesse an kulturellen Übergängen und urbanen Landschaften. Seine Liebe zum Analogen ist in diesen Werken ebenso präsent wie die intensive Beschäftigung mit Musik und Literatur.
Fotografie ist für Wim Wenders weit mehr als ein Hobby. Seit Jahrzehnten sammelt er Eindrücke aus aller Welt mit der Kamera. Seine Werke werden weltweit ausgestellt, aktuell etwa in der Berliner Galerie Bastian. Seine China-Serie hält erstmals auch Menschen fest, eine neue Entwicklung in seinem visuellen Schaffen. Im Monopol-Magazin spricht Wenders über seine fotografischen Reisen und die Bedeutung des Unterwegsseins. Für ihn sind Bilder eine Möglichkeit, ganz in eine fremde Landschaft einzutauchen und Teil davon zu werden.
Wenders ist für seinen Mut zu neuen Perspektiven bekannt. Mit „Das Salz der Erde“ (2014) gelang ihm ein beeindruckender Dokumentarfilm über den Fotografen Sebastião Salgado. Seine 3D-Dokumentationen, zuletzt über den Maler Anselm Kiefer, beweisen die innovative Kraft eines Regisseurs, der immer noch nach neuen Ausdrucksformen sucht. Anlässlich seines 80. Geburtstags feiert die Filmwelt mit zahlreichen Retrospektiven und Ausstellungen die Vielseitigkeit von Wim Wenders.
Wim Wenders ist und bleibt ein Reisender – im Leben und in der Kunst. Seine Filme und Fotografien laden dazu ein, gewohnte Perspektiven zu hinterfragen und die Welt mit neuen Augen zu entdecken. Wer sich tiefer mit dem Werk von Wenders befassen möchte, findet weitere Hintergründe im umfassenden Portrait bei deutschland.de sowie im Interview im Monopol-Podcast.