Netflix Preiserhöhungen haben in den letzten Jahren viele Abonnenten in Deutschland beschäftigt. Die Streaming-Plattform hat die Preise für ihre Abos mehrfach angehoben – oft zum Ärger der Nutzer. Im Mai 2025 sorgte ein Gerichtsurteil für Schlagzeilen und könnte für Millionen Kunden von zentraler Bedeutung sein.
Seit Ende 2017 stiegen die Preise für das Premium-Abo von Netflix in drei Schritten von 11,99 Euro auf 17,99 Euro an, was einer insgesamt deutlichen Steigerung entspricht. Viele Kunden fühlten sich dabei vor vollendete Tatsachen gestellt. Immer wieder tauchten während der Nutzung Pop-up-Fenster mit Hinweisen auf höhere Preise auf. Die Zustimmung der Nutzer zu diesen Preisanpassungen war oft unklar geregelt.
Das Landgericht Köln erklärte im Mai 2025 mehrere Netflix Preiserhöhungen der vergangenen Jahre für unwirksam. Hauptkritik: Die Art und Weise, wie Netflix die Zustimmung der Nutzer eingeholt hat. Sie konnten oft nur zustimmen oder das Abo herunterstufen, ohne eine echte Ablehnungsmöglichkeit. Deshalb muss Netflix in einem konkreten Fall rund 200 Euro an einen Nutzer zurückzahlen. Hier erklärt WDR die Details zum Urteil und deine Rechte.
Auch DER SPIEGEL berichtet über den Fall: Das Gericht bemängelte, dass Nutzer die Button-Lösung nicht eindeutig als Möglichkeit des Widerspruchs erkennen konnten. Der Eindruck entstand, die Preiserhöhung sei bereits beschlossen und müsse hingenommen werden.
Das Urteil des Landgerichts Köln könnte Signalwirkung für alle deutschen Netflix-Kunden haben. Millionen Nutzer können nun überprüfen, ob ihre gezahlten Beiträge seit den Preiserhöhungen korrekt waren. Verbraucher könnten mit einem von Anwälten bereitgestellten Musterschreiben zu viel gezahltes Geld zurückfordern. Allerdings betont Netflix, dass andere Gerichte in ähnlichen Fällen auch schon anders entschieden hätten und sie sich weiterhin im Recht sehen. Die Rechtslage bleibt also spannend.
Netflix Preiserhöhungen sind nicht automatisch wirksam. Das aktuelle Urteil gibt vielen Kunden die Möglichkeit, ihr Geld zurückzufordern. Prüfe deine Verträge und bleib über die aktuellen Entwicklungen informiert – nur so kannst du deine Rechte optimal wahrnehmen.