Fans der Rockmusik kennen ihn als charismatischen Sänger, provokanten Dichter und Mythos seiner Zeit: Jim Morrison. Der Frontmann von The Doors fasziniert auch über fünfzig Jahre nach seinem Tod mit Geschichten, die sich um sein Leben, seine Musik und vor allem um sein Grab in Paris ranken. Nun ist eine neue Episode hinzugekommen – durch die spektakuläre Wiederentdeckung seines lange vermissten Grabmals.
Mehr als drei Jahrzehnte war die berühmte Büste von Jim Morrison am Pariser Père-Lachaise-Friedhof verschwunden. Die Skulptur, 1981 vom kroatischen Künstler Mladen Mikulin geschaffen, wurde sieben Jahre später gestohlen und blieb seither verschollen. Jetzt, nach 37 Jahren, wurde die Marmorbüste zufällig von der Pariser Polizei wiedergefunden. Das berichtet unter anderem The Guardian. Die Ermittler waren eigentlich auf der Suche im Rahmen eines Betrugsdelikts, als sie auf das legendäre Kunstwerk stießen.
Der Platz am Père-Lachaise ist nicht nur Grabstätte, sondern Wallfahrtsort für Musikfans aus aller Welt. Die Büste von Jim Morrison diente dabei jahrzehntelang als Anlaufpunkt. Generationen von Fans zollten hier Tribut, hinterließen Botschaften, Graffiti und Blumen. Laut einem Bericht der BBC zog das Grab Besucher ganz unterschiedlichen Alters an und wurde zu einem der bekanntesten Denkmäler zeitgenössischer Musikgeschichte.
Doch das Grab selbst war schon immer ein Ort der Kontroverse: Nach dem Diebstahl der Büste 1988 tauchten Mutmaßungen über den Verbleib auf, Fans versuchten sogar, eigene Nachbildungen zu installieren. Die Pariser Friedhofsverwaltung weiß noch nicht, ob die zurückgekehrte Statue wieder am Originalort aufgestellt werden kann.
Nicht nur das Grab sorgt für Spekulationen. Der Tod von Jim Morrison mit nur 27 Jahren bleibt bis heute von Mythen umgeben. Offiziell starb der Sohn eines US-Admirals 1971 laut Todesbescheinigung an Herzversagen – einige Indizien deuten auf eine schwere Lungenentzündung und erheblichen Alkoholkonsum hin. Seine Freundin Pamela Courson fand ihn tot in der Badewanne ihrer Pariser Wohnung. Hintergründe zu den letzten Tagen des Sängers beleuchtet AOL News.
Sein kurzes, intensives Leben hat eine Fülle von Kunst, Gedichten und natürlich Musik hervorgebracht. Das Vermächtnis von Jim Morrison bleibt ebenso lebendig wie das Interesse an seiner rätselhaften Geschichte.
Die Wiederentdeckung der Büste setzt ein weiteres Ausrufezeichen unter die andauernde Faszination für Jim Morrison. Für Liebhaber der Rockmusik bietet sich erneut die Möglichkeit, ein Stück Zeitgeschichte am Grab zu erleben. Ob und wann die Büste ihren angestammten Platz zurückerhält, bleibt zwar unklar – der Mythos Morrison aber ist stärker denn je.
Tipp für Musikfans: Beim nächsten Paris-Besuch ist ein Spaziergang zum Père-Lachaise ein Muss. Hier kann man nicht nur Jim Morrison, sondern auch anderen Musik- und Kulturgrößen wie Edith Piaf oder Oscar Wilde seine Ehre erweisen.
Weitere Informationen zur wiederentdeckten Büste finden Sie im Originalartikel von The Guardian und der BBC-Berichterstattung.