Im Mai 2025 hat der Rundfunkrat des Norddeutschen Rundfunks (NDR) die Weichen für die Zukunft neu gestellt: Hendrik Lünenborg wird ab September 2025 als Intendant die Geschicke des Senders leiten. Diese Entscheidung markiert nicht nur das Ende langer und teilweise kontroverser Diskussionen in den NDR-Gremien – sie ist auch ein Zeichen für Aufbruch und Wandel im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Hendrik Lünenborg, geboren in Weseke (Westfalen), ist seit mehr als 30 Jahren fest mit dem NDR verbunden. Nach seinem Studium der Politikwissenschaft und Geschichte in Osnabrück startete Lünenborg 1994 als freier Mitarbeiter und übernahm im Laufe seiner Laufbahn zahlreiche verantwortungsvolle Positionen innerhalb des Senders. Von der Redaktion Landespolitik in Niedersachsen bis zur Leitung des Landesfunkhauses Hamburg – kaum eine Ecke des NDR ist ihm fremd. Seine breite Erfahrung und sein Gestaltungswille machen ihn zu einer idealen Wahl für die Nachfolge von Joachim Knuth.
Weitere Details zu Lünenborgs Karriereweg und die offizielle Mitteilung zur Wahl finden Sie auf der Webseite des NDR.
Der Weg zu Lünenborgs Wahl als Intendant war geprägt von einer intensiven Suche. Die erste Kandidatin, Sandra Harzer-Kux, erhielt im April 2025 nicht die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit im Rundfunkrat. Erst im zweiten Anlauf fiel die Wahl nahezu einstimmig auf Lünenborg – ein deutliches Signal für dessen Rückhalt im Haus. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, dauerte der Auswahlprozess ganze neun Monate. Das zeigt, wie ernst die Gremien ihre Verantwortung für die Zukunft des Senders nehmen.
Lünenborg steht für einen klaren Kurs: Qualität, Digitalisierung und gesellschaftliche Relevanz. In seiner Antrittsrede betonte er, wie wichtig ihm die journalistische Unabhängigkeit des NDR und der Schutz demokratischer Werte sind. Besonders setzt er sich dafür ein, jüngere Zielgruppen und Menschen mit Migrationsgeschichte besser zu erreichen. Damit soll der NDR nicht nur seinem öffentlich-rechtlichen Auftrag nachkommen, sondern auch im digitalen Zeitalter eine feste Größe bleiben.
Der neue Intendant versteht sich als "kommunikationsstarker Teamplayer", der mit Leidenschaft die anstehenden Transformationen vorantreiben will. Die NDR-Gremien loben seinen Gestaltungswillen und sein tiefes Verständnis für die Werte des Hauses. Mehr über die politischen und strukturellen Hintergründe der Wahl lesen Sie auf ZEIT ONLINE.
Der Auswahlprozess offenbarte aber auch Spannungen zwischen den verschiedenen Aufsichtsgremien des NDR. Die Abstimmung lief nicht ohne Differenzen ab. Manche sprachen gar von einem Verfahren wie beim "Konklave in Rom". Offenheit für Fehler und gegenseitige Transparenz will Lünenborg fördern – auch das ist ein Signal an die Mitarbeitenden und die Gremien, den eingeleiteten Kulturwandel fortzusetzen.
Mit Hendrik Lünenborg bekommt der NDR einen erfahrenen Medienmacher, der Kontinuität und Veränderung miteinander verbinden kann. Seine Erfahrungen, seine Netzwerke und seine Überzeugungen machen ihn zum Hoffnungsträger für einen modernen öffentlich-rechtlichen Sender. Die nächsten Jahre werden zeigen, wie der NDR den Wandel meistert – unter starker und empathischer Führung.
Mehr zu den Entwicklungen rund um den Intendantenwechsel finden Sie ausführlich im NDR-Porträt von Hendrik Lünenborg und in der Analyse zur NDR-Intendantenwahl auf ZEIT ONLINE.