Harald Lesch zählt zu den bekanntesten Wissenschaftskommunikatoren Deutschlands. Seit Jahrzehnten begeistert er mit Neugier und Verständlichkeit für Physik, Philosophie und gesellschaftliche Themen. Doch was macht ihn so besonders? Und warum berühren seine Gedanken viele Menschen?
Harald Lesch verbindet naturwissenschaftliche Neugier mit philosophischer Reflexion. In der aktuellen ZDF-Dokumentation „Terra X: Die großen Fragen – Haben wir eine Seele?“ führt er die Zuschauer an die Grenzen des Wissens. Lesch beleuchtet, inwieweit die Existenz einer Seele überhaupt beantwortet werden kann. Von Experimenten wie dem „21-Gramm-Experiment“ über moderne Neurowissenschaften bis zu spirituellen Lehren gibt er Denkanstöße, ohne vorschnell Lösungen zu präsentieren.
Im Interview mit der Frankfurter Rundschau betont Harald Lesch, dass die Philosophie vor allem Fragen stellt – und dass auch die Wissenschaft nicht auf jede Frage eine endgültige Antwort hat. Er erläutert, wie der Begriff Seele sich im Lauf der Jahrhunderte verändert hat und warum selbst Pflanzen erstaunliche Fähigkeiten entwickeln können. Für Lesch ist es legitim, manchmal einfach nur zu hoffen, dass es eine Seele gibt, statt dies wissenschaftlich zu beweisen. Die Innenperspektive des Menschen beschäftigt ihn genauso wie die Ansicht, dass Körper und Seele letztlich nicht voneinander zu trennen sind.
Harald Lesch erhält nicht nur für seine Wissensvermittlung Anerkennung, sondern auch für sein gesellschaftliches Engagement. In einem Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger erklärt er, warum er sich selbst gern als Aktivist bezeichnet. Für Lesch sollte Wissenschaft nicht apolitisch bleiben, sondern sich für eine bessere Welt einsetzen. "Eigentlich müssten wir doch alle Aktivisten sein, wenn die Welt so ist, wie sie ist", stellt er klar und fordert von Wissenschaftlern Mut, Initiative zu ergreifen. Gleichzeitig bleibt er unabhängig von parteipolitischen Interessen und betont, dass „die Natur kein Parteimitglied“ ist.
Leschs Sendungen laden ein, über zentrale Fragen wie Schicksal, Leben im Universum und den menschlichen Geist nachzudenken. Seine Herangehensweise: Keine schnelle Antwort, sondern die Lust am Nachfragen. Ob es außerirdisches Leben gibt oder nicht, bleibt dabei offen – doch Lesch vermittelt, dass gerade die Suche nach Wissen den Menschen auszeichnet.
Harald Lesch bleibt als Brückenbauer zwischen Wissenschaft und Alltag ein wichtiger Impulsgeber. Seine argumentative Klarheit, gepaart mit Empathie und Humor, machen ihn zu einer Ausnahmeerscheinung. Wer Lust auf tiefe Einblicke in Mensch und Kosmos hat, sollte seine Projekte verfolgen. Alle, die sich für die "großen Fragen" interessieren, finden bei Harald Lesch spannende Anregungen zum Weiterdenken.