Gesine Cukrowski ist weit mehr als nur ein bekanntes Gesicht aus Film und Fernsehen. Die Berliner Schauspielerin setzt sich seit vielen Jahren aktiv für eine bessere Sichtbarkeit und Gleichstellung von Frauen vor und hinter der Kamera ein. Ihr Engagement macht sie zu einer der wichtigsten Stimmen für Veränderung und Vielfalt in der deutschen Filmbranche.
Bekannt wurde Gesine Cukrowski einem breiten Publikum durch Rollen in Erfolgsserien wie "Der letzte Zeuge". Doch ihre Karriere ist keineswegs so konsistent, wie es auf den ersten Blick scheint. In einem Interview mit Superillu erklärt sie: „So konstant, wie es aussieht, ist meine Karriere nicht. Durch viele Wiederholungen entsteht zwar ein Gefühl von Präsenz, dabei liegen manche Drehs bereits viele Jahre zurück.“ Dennoch nutzt Cukrowski ihre Bekanntheit, um gesellschaftliche Themen voranzubringen. Besonders am Herzen liegen ihr faire Chancen für Frauen in der Branche, insbesondere ab einem Alter von 47 Jahren.
2023 gründete Gesine Cukrowski gemeinsam mit der Journalistin Silke Burmester die Initiative "Let’s Change the Picture". Ziel ist es, die oft unsichtbare Altersgrenze für Schauspielerinnen zu durchbrechen und Frauen jenseits der 50 eine Bühne zu bieten. Denn Klischees und diskriminierende Erzählmuster sind leider immer noch allgegenwärtig. Wie sie im Interview offen zugibt, haben es vor allem Frauen in der Filmbranche ab einem gewissen Alter schwer, spannende Rollen zu bekommen. Diese Beobachtung bestätigt auch ein Beitrag beim Deutschlandfunk Kultur, in dem Cukrowski sagt: "Sichtbarkeit bedeutet Macht."
Für ihren Einsatz erhielt sie 2025 das Bundesverdienstkreuz. In ihrem kürzlich erschienenen Buch "Sorry Tarzan, ich rette mich selbst!" beleuchtet sie typische Rollenklischees und ruft zu mehr Bewusstsein im gesellschaftlichen Umgang mit Frauenbildern auf.
Inspiration findet Gesine Cukrowski bei starken Frauen wie Astrid Lindgren, deren Werte und Mut sie schätzt. "Wir müssen noch viele Lichter auf Frauen werfen, die das Patriarchat in den Schatten gestellt hat", so Cukrowski in der Superillu. Ihr Vorbild ist jede Frau, die sich nicht dem System unterordnet, sondern ihren eigenen Weg geht.
Für Cukrowski ist Vielfalt auf der Leinwand kein Selbstzweck, sondern zentrale Voraussetzung für authentische Geschichten. Sie fordert, neue Besetzungen zuzulassen und mehr Mut in der Auswahl der Darstellerinnen zu zeigen. Nur so kann sich ein zeitgemäßes Bild der Gesellschaft im Film widerspiegeln.
Gesine Cukrowski steht beispielhaft für Selbstbestimmung, gesellschaftliches Engagement und Zivilcourage. Mit Initiativen wie "Let’s Change the Picture" und ihrer regen öffentlichen Präsenz gibt sie Frauen eine starke Stimme – weit über die Grenzen des Filmsets hinaus. Wer mehr über ihre aktuellen Projekte erfahren möchte, findet weiterführende Informationen unter Deutschlandfunk Kultur und im Superillu-Interview.
Gesine Cukrowski zeigt: Sichtbarkeit ist der erste Schritt zu echter Gleichstellung – und ihr Weg ist damit noch lange nicht zu Ende.