Gérard Depardieu zählt seit Jahrzehnten zu den herausragenden Persönlichkeiten des französischen Kinos. In den letzten Jahren stand er jedoch weniger wegen seiner schauspielerischen Leistungen, sondern vermehrt durch schwere Vorwürfe im Rampenlicht. Sein jüngster Gerichtsprozess schrieb zugleich Rechts- und Filmgeschichte.
Über fünf Jahrzehnte hinweg prägte Gérard Depardieu das Bild des französischen Films. Werke wie „Green Card“, „Die letzte Metro“ oder „Cyrano de Bergerac“ machten ihn weltweit bekannt. Noch vor wenigen Jahren galt Depardieu als Symbolfigur einer ganzen Generation von Schauspielern.
Im Jahr 2021 beschuldigten zwei Frauen Gérard Depardieu schwerer sexueller Übergriffe am Set eines Films. Das Pariser Strafgericht hat ihn laut CNN im Mai 2025 für schuldig befunden und ihm eine 18-monatige Bewährungsstrafe auferlegt (Quelle: CNN). Das Urteil und die Umstände sorgten nicht nur in Frankreich für Schlagzeilen, sondern markierten auch einen Wendepunkt im gesellschaftlichen Umgang mit Sexualdelikten am Arbeitsplatz.
Das Urteil fiel trotz beständiger Unschuldsbeteuerungen des Schauspielers. Die Aussagen der Betroffenen schilderten, wie Depardieu sie unangemessen berührt und verbal gedemütigt habe. Das Gericht stellte klar, dass der Star „weder das Konzept von Einvernehmen noch die traumatischen Folgen“ seines Verhaltens wirklich erfasst habe.
Weitere Details und Stimmen zum Fall finden Sie auch im umfassenden Bericht der BBC. Dort wird unter anderem beschrieben, wie das Gerichtsverfahren in unmittelbare Nähe zu den Festlichkeiten des Cannes Filmfestivals fiel.
Der Fall Gérard Depardieu gilt als einer der prominentesten Prozesse der #MeToo-Bewegung im französischen Filmgeschäft. Wie NPR berichtet, ermöglicht das Urteil vielen Betroffenen, ihre Stimme zu erheben. Es brachte aber auch eine kontroverse Debatte über Machtstrukturen und Geschlechterrollen in der Branche ins Rollen.
Bemerkenswert ist der Generationskonflikt, der sich an Depardieus Fall manifestierte. Während viele Prominente – etwa Brigitte Bardot – den Schauspieler unterstützten, forderten andere mehr Konsequenz und Schutz für Frauen am Arbeitsplatz.
Seit den Vorwürfen und dem Gerichtsprozess ist Gérard Depardieu in der Branche zunehmend isoliert. Obwohl er nach eigenen Angaben zunächst drei Jahre lang keine Filmrollen mehr annahm, arbeitet er inzwischen wieder an neuen Projekten. Die öffentliche Wahrnehmung des einst gefeierten Schauspielers hat sich jedoch grundlegend gewandelt.
Der Prozess gegen Gérard Depardieu verdeutlicht, wie stark die gesellschaftlichen Ansprüche an öffentliche Personen gestiegen sind. Sein Fall könnte als Wendepunkt in der französischen Filmgeschichte und im Kampf gegen sexuelle Gewalt in Erinnerung bleiben. Lesen Sie weiterführende Informationen zu den Urteilen und Stimmen zum Prozess in den ausführlichen Artikeln von CNN und BBC.