Eva und Adele faszinierten seit den frühen 1990er Jahren nicht nur das Berliner Publikum, sondern Kunstinteressierte aus aller Welt. Mit kahlrasierten Köpfen, extravaganten Outfits und einer unverwechselbaren Präsenz wurden sie zu lebenden Kunstikonen und einem Sinnbild für Kreativität, Diversität und Wandel in der Gegenwartskunst.
Das Duo begegnete sich 1988 und verstand sich schon bald als gemeinsames Kunstprojekt. Seit 1991 traten Eva und Adele gemeinsam auf internationalen Kunstveranstaltungen und Messen auf. Sie lebten ihre Botschaft konsequent: „Wo immer wir sind, ist Museum.“ Die beiden ließen Privates im Verborgenen und schufen dadurch ein faszinierendes Mysterium um ihre Person. Ihr berühmtester Leitsatz lautet: „Wir kommen aus der Zukunft.“
Mit ihren identischen Looks, bestehend aus bunten Kostümen und stets rasierten Köpfen, waren Eva und Adele in der Berliner Kulturszene unübersehbar. Sie standen auf berühmten Bühnen, nahmen an Eröffnungen, Galerien und Performances weltweit teil. Ihr konsequent gelebtes Gesamtkunstwerk machte sie zu Vorbildern für Selbstbestimmung und künstlerische Freiheit.
Für viele war das Duo mehr als ein optischer Hingucker. Ihre Statements zum Thema Gender und Identität sowie ihr Umgang mit medialer Aufmerksamkeit gelten als vorbildhaft für künftige Künstlergenerationen. Weitere Hintergründe zur Bedeutung von Eva und Adele im internationalen Kunstbetrieb finden Sie im Nachruf vom Tagesspiegel.
Im Mai 2025 erreichte die Berliner Kunstwelt eine traurige Nachricht: Eva, die Teil dieses außergewöhnlichen Duos war, ist verstorben. Sie starb in der gemeinsamen Wohnung in Berlin-Charlottenburg. Ihre Partnerin Adele begleitete sie in den letzten Momenten. Diese Information bestätigten diverse Medien, darunter auch t-online. Eva hatte nach einer Rückenoperation keine Energie mehr für große Projekte. Ihr Abschied löste großes Mitgefühl und Anteilnahme in der Stadt und der gesamten internationalen Kunstwelt aus.
Adele kündigte an, weiterhin künstlerisch zu wirken und das gemeinsame Werk zu vollenden. Geplant ist auch eine „Eva & Adele“-Stiftung, die zukünftige Projekte fördern soll, die das Gesamtkunstwerk des Duos reflektieren. Viele ihrer Werke, wie die „CUM-Polaroids“, gehören inzwischen zur Sammlung des Hamburger Bahnhofs, einer der bedeutendsten Institutionen für zeitgenössische Kunst in Berlin.
Wer mehr über die letzten Jahre und den Einfluss auf die Berliner Kunstszene erfahren möchte, findet detaillierte Einblicke auch bei rbb24.
Das Künstlerpaar Eva und Adele steht für radikale Selbstinszenierung und unkonventionelle Kunst. Ihr Wirken zeigt, wie Kunst und Leben verschmelzen können. Auch nach Evas Tod bleibt ihr Vermächtnis als Inspiration für Künstler und Kunstliebhaber weltweit erhalten. Wer sich für modernes Gesamtkunstwerk und die Zukunft der Performancekunst interessiert, kommt an Eva und Adele nicht vorbei.