Der Eurovision Song Contest ist eines der spannendsten Musikereignisse Europas. Doch seit 2013 fehlt ein Land, das stets für mitreißende Beiträge gesorgt hat: Die Türkei. ESC Türkei ist heute regelmäßig ein Suchbegriff vieler Fans, die sich nach der Rückkehr des Landes sehnen. Doch warum bleibt die Türkei dem ESC fern? In diesem Artikel erfährst du alle Hintergründe zum türkischen Ausstieg und den aktuellen Diskussionen rund um die Türkei und den Eurovision Song Contest.
Die Türkei nahm 1975 erstmals am ESC teil und feierte 2003 mit Sertab Erener und „Everyway That I Can“ sogar einen legendären Sieg. Doch bereits 2013 zog sich das Land überraschend vom Wettbewerb zurück. Nach offiziellen Angaben gab es schwere Bedenken bezüglich des Abstimmungsverfahrens. Während die Jury-Wertung der Türkei 2012 nur einen niedrigen 22. Platz einbrachte, vergab das Publikum viele mehr Stimmen für den Beitrag. Diese Diskrepanz sorgte für großen Unmut in der türkischen Delegation. Mehr zur Geschichte des türkischen ESC-Ausstiegs und zum heutigen Livestream des Finales.
Ein weiterer Kritikpunkt: Die sogenannten „Big Five“ – die größten Geldgeber im Wettbewerb – erhalten einen festen Platz im Finale, während Länder wie die Türkei durch das Halbfinale müssen. Dies wurde und wird in Ankara als Benachteiligung angesehen.
Neben dem Streit ums Voting gibt es auch kulturelle Differenzen. Besonders nach dem Sieg von Conchita Wurst 2014 äußerten sich türkische Rundfunkverantwortliche kritisch zum gesellschaftlichen Klima des ESC. Der Sieg einer Drag-Queen wurde in konservativen Kreisen der Türkei als unvereinbar mit eigenen Werten gesehen. In türkischen Medien werden Themen wie LGBTQ+ am ESC bis heute oft kritisch diskutiert. Ein vertiefender Artikel beleuchtet diese kulturellen und gesellschaftlichen Gründe für den anhaltenden ESC-Boykott.
Viele Fans hoffen jedes Jahr auf ein Comeback der Türkei beim Eurovision Song Contest. Doch trotz vereinzelter Verhandlungen mit der EBU und öffentlichen Debatten hat sich wenig geändert. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, bleibt die Türkei nach wie vor fern – genauso wie andere Länder wie Ungarn oder Monaco. Auch prominente Künstlerinnen wie Sertab Erener sprechen sich für eine Rückkehr aus, doch gesellschaftliche und politische Differenzen wiegen weiterhin schwer.
Die Türkei bleibt dem Eurovision Song Contest auch 2025 fern. Die Gründe reichen vom Streit um das Abstimmungssystem über gesellschaftliche Kritik bis hin zu strukturellen Benachteiligungen. Ein baldiges Comeback scheint weiterhin unwahrscheinlich, so lange sich an den zentralen Kritikpunkten nichts ändert. Für Fans von ESC Türkei bleibt die Hoffnung auf einen Wandel und darauf, vielleicht eines Tages wieder einen türkischen Act mitfiebern zu können.