Doris Dörrie zählt zu den bedeutendsten kreativen Persönlichkeiten Deutschlands. Als Regisseurin, Autorin und Drehbuchschreiberin begeistert sie seit Jahrzehnten ihr Publikum. In ihrem neuen Buch „Wohnen“ widmet sich Doris Dörrie ihren ganz persönlichen Wohn-Erfahrungen. Zugleich reflektiert sie darüber, was unsere Räume über unsere Identität und unser Verhältnis zum Leben verraten.
Wohnen ist mehr als ein Dach über dem Kopf. Für Doris Dörrie ist es ein Spiegel der Gesellschaft und unserer selbst. Schon im Kindesalter erlebte sie, wie sich das Verständnis von Heim und Geborgenheit durch neue Wohnorte veränderte. Ihren vielfältigen Erfahrungen – von der Studentenbude bis zum Bauernhaus oder gar einem Obdachlosenhotel – schenkt sie in ihrem Buch Raum und Bedeutung.
Wer tiefer in Dörries neue Erzählweise eintauchen möchte, findet spannende Einblicke in diesem Sachbuch-Podcast bei ZEIT ONLINE. Hier sprechen die Moderator:innen ausführlich darüber, wie der Wandel der Wohnkultur das Leben prägt und was Dörries Schrift auszeichnet.
Die Vielseitigkeit von Doris Dörrie zeigt sich nicht nur in ihrer Filmkunst. Auch als Autorin lässt sie kein Thema aus, das ihr persönlich wichtig ist. In ihrem neuen Werk verrät Dörrie, dass sie sich niemals auf einen Ort festlegen wollte. Stattdessen liebt sie die Freiheit, überall schreiben zu können. Diese Haltung spiegelt ein Leben im ständigen Wandel und der Offenheit wider, immer wieder Neues zu entdecken.
Wie unterschiedlich Dörrie ihre Wohnorte gestaltet und was sie an neuen Räumen fasziniert, können Sie in diesem Artikel des Kreiszeitung Böblinger Bote nachlesen. Besonders spannend: Ihre Vorliebe, während ihrer Zeit in Los Angeles Hausbesichtigungen als besonderes "Hobby" zu nutzen. So lernt sie das Lebensgefühl verschiedener Menschen kennen – aber immer mit einem neugierigen, leicht distanzierten Blick.
Doris Dörrie bezeichnet sich selbst als "wohnende Widerwillen". Der Grund für diese Einstellung liegt möglicherweise in der Vergangenheit ihrer Eltern, deren Zuhause im Krieg ausgebombt wurde. Für sie bedeutet Wohnen daher keine feste Bindung, sondern eine Möglichkeit, jederzeit loslassen zu können. Das Thema zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Essays und Filme. Selbst moderne Wohntrends wie Homeoffice, Smarthome oder Tiny Houses betrachtet Dörrie mit einer kritischen, aber einfühlsamen Perspektive.
Mehr persönliche Gedanken zur Bedeutung von Räumen und Heimat finden Sie in ihrem Interview mit freizeit.at. Darin spricht Dörrie offen darüber, wie vielseitig sie das Leben als "Reisende" wahrnimmt und weshalb sie Besitz nicht als ewigen Wert versteht.
Doris Dörrie inspiriert mit ihrer Offenheit und Neugier. Ihr Buch „Wohnen“ ist mehr als eine Anleitung zum Einrichten. Es ist ein persönlicher Rückblick und ein philosophischer Ausblick zugleich. Wer sich für kreative Lebenswege, Literatur und gesellschaftliche Veränderungen interessiert, sollte Doris Dörrie und ihr Schaffen unbedingt im Auge behalten. Vielleicht lässt sich so auch das eigene Verhältnis zum Wohnen und Leben neu entdecken.