Skandinavische Serien genießen bei Netflix längst Kultstatus. Mit „Das Reservat Netflix“ liefert die Streaming-Plattform nun einen weiteren düsteren Thriller aus Dänemark, der sich rasch an die Spitze der deutschen Charts setzt. Was macht die Miniserie so besonders und lohnt sich das Einschalten?
„Das Reservat“ spielt in einer wohlhabenden Gated Community am Rand von Kopenhagen. Das idyllische Leben gerät ins Wanken, als das philippinische Kindermädchen Ruby plötzlich verschwindet. Die Polizei scheint wenig Interesse an der Sache zu zeigen. Nur Nachbarin Cecilie fühlt sich schuldig, nachdem Ruby sie um Hilfe gebeten hatte. Gemeinsam mit ihrer eigenen Au-pair Angel beginnt sie, das Geschehen zu hinterfragen und stößt auf ein Netz von Lügen und Schweigen.
Die Serie entfaltet ihre Spannung in sechs erfrischend kurzen Episoden, die jeweils etwa 30 Minuten lang sind und sich hervorragend zum Binge-Watching an einem Nachmittag eignen. Wer Lust auf intensive Krimi-Unterhaltung mit sozialkritischer Note hat, kommt hier voll auf seine Kosten.
Mehr Details und einen ausführlichen Überblick zur Handlung bietet Moviepilot in seinem Review, das auch die einzigartige Atmosphäre der Serie betont.
Die Charaktere sind vielschichtig und tragen entscheidend zur packenden Stimmung von „Das Reservat Netflix“ bei. Chef-Gattin Katarina, Ermittlerin Aicha Petersen und vor allem Cecilie geraten durch Rubys Verschwinden selbst unter Druck. Familiengeheimnisse, Machtmissbrauch und Klassenunterschiede werden geschickt in Szene gesetzt.
Laut Süddeutsche Zeitung erinnert die Milieustudie teilweise an ein skandinavisches „White Lotus“: "Gar nicht so hyggelig wie gedacht."
Nicht alle Fragen werden am Schluss der Serie eindeutig beantwortet. Das sorgt für Gesprächsstoff unter Zuschauenden. Wer tiefer einsteigen möchte, findet bei Glamour eine detaillierte Erklärung zum Ende und den Motiven der Figuren.
Das Finale von „Das Reservat Netflix“ ist kontrovers. Es geht um Täter, Opfer, Vertuschung und gesellschaftlichen Umgang mit Schuld. Besonders sehenswert ist die Art, wie die Serie dunkle Themen wie Machtmissbrauch, sexuelle Gewalt und soziale Ausgrenzung im Mikrokosmos der reichen Vorstadtnachbarschaft thematisiert.
Mit „Das Reservat Netflix“ beweist Dänemark erneut, dass es großes Seriendomino kann. Die Miniserie punktet mit dichter Atmosphäre, kritischem Blick auf gesellschaftliche Missstände und einem starken Cast. Nicht ohne Grund führt sie aktuell die Streaming-Charts an.
Wer auf Skandi-Thriller steht, sollte sich diese fesselnde Serie nicht entgehen lassen. Weitere spannende Hintergründe und Kritikpunkte findet ihr beispielsweise bei SZ.de im Serien-Check. Bleibt neugierig, was Skandinavien als Nächstes zu bieten hat!